Projekte
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Neuaufbrüche im Bereich der Organisation und Gestaltung von liturgischen Feiern
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Im Jahr 2018 sollte im Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald eine Schulung für die Leitung von liturgischen Feiern stattfinden. Dazu waren von der Stabsstelle Lokale Projekte, Bibel, Liturgie und die Referenten Herr Lohmann, Herr Dr. Fleischer und Herr Prof. Saberschinsky eingeladen worden. An einem Samstag traf man sich in einer Runde von ca. 30 Personen im Pfarrheim. Neben dem Pastoralteam waren Menschen gekommen, die sich in unterschiedlicher Weise in die Liturgie in ihren jeweiligen Gemeinden einbringen. Gemeinsam wurde zusammengetragen, wie vielfältig das bisherige Gottesdienstleben ist und dass es dabei durchaus örtliche Unterschiede und Schwerpunkte gibt. Es bestand der große Wunsch, sich in spezifischer Weise, entsprechend den Bedürfnissen hier im Seelsorgebereich, schulen zu lassen. Es herrschte eine wahre Aufbruchsstimmung an diesem Tag. Diese Stimmung wurde aufgenommen und eine maßgeschneiderte Schulung entworfen, die durch die beiden Referenten Fleischer und Saberschinsky im gleichen Jahr an 4 Abenden durchgeführt wurde. Parallel dazu wurden in allen Orten des Seelsorgebereichs Initialtreffen mit Begleitung durch Herrn Lohmann abgehalten, in denen die Idee der Gründung jeweils eines örtlichen Liturgieausschusses besprochen wurde.
Das Ziel dieses Aufbruchs im Bereich von liturgischen Feiern war es, die Verantwortung für die liturgischen Feiern (ohne die Hl. Messen) eines Ortes in die Hände von Ehrenamtlichen zu legen. Und es sollten neue liturgische Feier-Formate entstehen, in denen sich die Leitenden als Zeugen und Verkünder des Wortes Gottes zu erkennen geben. Für diese Aufgaben sollten sie eine Beauftragung erhalten und gleichzeitig die Qualifizierung bekommen, die sie benötigen. Ein weiteres Ziel war es, dadurch auch weitere Menschen zu ermutigen, sich mit der Gestaltungen von neuen und eigenen Gottesdienstformaten ins Gemeindeleben einzubringen.
Die einzelnen Gemeinden des Seelsorgebereichs sollen dadurch zukunftsfest werden. Der Begriff ‚zukunftsfest‘ soll dabei ausdrücken, dass bei dem erwarteten Rückgang an hauptamtlichem Personal um etwa 50% bis zum Jahr 2030 eine Gemeinde nur dann lebendig bleiben kann, wenn die Menschen, die vor Ort leben, in der Lage sind, ihr liturgisches Leben größtenteils selbst zu organisieren und zu gestalten. Zukunftsfähig im Sinne von überlebensfähig ist sie aber auch nur dann, wenn sie alle im Ort lebenden Menschen in den Blick nimmt.
In allen Orten des Seelsorgebereichs existieren Liturgieausschüsse, die sich um die Planung, Organisation und Durchführung von unterschiedlichen gottesdienstlichen Feiern (die Hl. Messen sind hiervon ausgenommen) kümmern. Sie bewahren dabei das, was im Ort geschätzt wird und nicht verloren gehen soll. Sie nehmen aber auch die Menschen in den Blick, die derzeit nicht zu (regelmäßigen) Gottesdienstbesuchern zählen. Sie probieren neue und andere Gottesdienstformen aus. Z.T. bilden sich zu diesem Zweck auch einzelne eigene Gruppen. Diese Vielfalt und diese Parallelität sind explizit gewünscht. Dabei erfolgt die Zusammenarbeit partizipativ, d.h. die Ausschüsse und Gruppen arbeiten eigenverantwortlich. Diese Praxis hat sich bewährt, ist inzwischen etabliert und lebt vom Zeugnis insbesondere der Leiter und Leiterinnen der liturgischen Feiern. Und sie wirkt sich auch auf die Gestaltung von Eucharistiefeiern aus.
Die einzelnen Liturgieausschüsse und die Liturgiebeauftragten (z.T. sind sie nicht Teil eines Liturgieausschusses) werden kontinuierlich durch die Engagementförderin begleitet. Dadurch ist eine direkte Verbindung zum Pastoralteam gewährleistet, was einen direkten Informationsaustausch sicherstellt. Die Form der Begleitung richtet sich nach den Bedürfnissen der einzelnen Ausschüsse. Als kontinuierliches Format der inhaltlichen und spirituellen Begleitung werden zweimal jährlich Oasentage angeboten. Sie bieten darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch.